Die textile Bewehrung
Zur Herstellung der Gewebe werden Rovings aus AR-Glas verwendet. Unter einem Roving versteht man ein Bündel aus mehreren hundert bis tausend Elementarfasern (Filamenten). Die Stärke der Rovings wird mit dem in der Textiltechnik üblichen Maß tex beschrieben. Das Maß bezieht sich nicht auf die Querschnittsfläche des Faserbündels, sondern bezeichnet sein auf die Länge bezogenes Gewicht (1 tex = 10/-3 g/m). Üblicherweise werden für die Betonbewehrung AR-Glas-Rovings von 155 tex bis 2400 tex verarbeitet.
Bei der Verarbeitung als Gewebe ergibt sich eine zweidimensionale Ausrichtung: einer Ebene mit zwei senkrecht aufeinander stehenden Faserrichtungen. Durch die Schichtung mehrerer Ebenen entstehen multiaxiale Textilien. Diese werden nicht gewebt sondern mit Hilfe der Nähwirktechnik hergestellt. Die Ausrichtung der Fasern innerhalb einer Ebene kann beliebig verändert werden, mit dem Ziel, die Fasern belastungsoptimiert auszurichten.
Als Fasermaterialien kommen vor allem alkaliresistente Glasfasern, Carbonfasern und dehnungsarmes Polypropylen in Frage. Kombinierte Faserstrukturen sind möglich.