Materialeigenschaften von textilbewehrtem Beton
- Ein wesentlicher Vorteil textiler Bewehrungen ist, dass sie selbst nicht rosten und daher dicke Betondeckschichten, wie bei Stahlbewehrungen, nicht benötigt werden. Die Bauteile können also wesentlich schlanker und leichter werden.
- Für die Herstellung der textilen Bewehrungsstrukturen können hochproduktive Verfahren genutzt werden. Durch die ebenflächig und gestreckt liegenden Rovings können die bei Biege- und/oder Zugbeanspruchungen auftretenden Kräfte sofort aufgenommen werden. Die Belastung, bei der erste sichtbare Risse auftreten, kann so beträchtlich erhöht werden.
- Die textilen Bewehrungsstrukturen können an den Stellen plaziert werden, wo die Belastungen (Spannungen) tatsächlich auftreten. Dies führt zu Fasereinsparungen gegenüber dem Kurzglasfaserbeton von bis zu 80 %, was die Effektivität wesentlich erhöht.
- In Bereichen größerer Beanspruchungen kann die Dichte der Gewirke (Bewehrungsgrad) erhöht werden. Damit können in diesen Bereichen höhere Lasten aufgenommen werden. Durch Modifikation der Lage von Rovings oder Garnen können die textilen Bewehrungen auf den jeweiligen Belastungsfall ausgelegt werden.
- Durch die textile Bewehrung kann eine sehr gute Rißverteilung (viele kleine Risse anstatt weniger großer) erreicht werden, was sich für die Dichtigkeit und Dauerhaftigkeit als sehr vorteilhaft erweist. Delaminierungen der dünnen Deckschichten treten erst bei großen Verformungen auf.
- Textilbewehrter Beton zeigt ein ausgesprochen duktiles Verhalten. Ein Versagen von Bauteilen kündigt sich also durch entsprechend große Verformungen an und tritt nicht plötzlich auf. Prüfung von Textilbeton